Familie Hesselbach – Das Dreckrändchen
Ensemble Stalburg Theater
Premiere am 2. November 2006, im Repertoire
Fünf Jahre Verlobungen und Röhrende Hirsche (so hießen die Episoden, die unser Ensemble Stalburg Theater nun bald 200 Mal auf die Bühne brachten) sind genug - für"s Erste auf jeden Fall. Das heißt aber nicht, daß Mamma und Babba Hesselbach sich jetzt in Bühnenabstinenz üben werden - ganz im Gegenteil. Das Ensemble Stalburg Theater wühlte gemeinsam mit Regisseur Manfred Roth in der Schatztruhe der frühen Hesselbachfolgen aus dem HR-Hörfunk und fand dabei die Urform eines Klassikers, "Das Dreckrändche", und ein weitgehend unbekanntes Juwel, "Die Diplomatische Krankheit".
In der Hörspielfassung von "Das Dreckrändsche" macht Mamma - trotz aller "kühlen Objektivität" ihres Göttergatten Karl - doch tatsächlich Bekanntschaft mit dem Gericht, wozu es in der Fernsehserie ja nie gekommen ist. Man darf daher auf das Urteil gespannt sein, wenn Marie Eleonore Hesselbach energisch einschreitet, ihre Hausfrauenehre zu verteidigen und vom Richter die Bestrafung ihrer Nachbarinnen fordert. Bis es soweit kommt, haben wir schon viel über den schmalen Grat zwischen Unverschämtheit und Beleidigung gelernt, und auch welchen Weg uns der Autor Wolf Schmidt - nicht ohne Augenzwinkern - durch den Mund von Sohn Willi Hesselbach empfiehlt.
Daß vor über 50 Jahren kaum andere Themen als heute das Hessenland bewegt haben, bestätigt uns ebenfalls die "Diplomatische Krankheit": Wir lernen, wie man überhaupt alle Krankheiten heilen kann - kein Wunder, daß am Ende auch die diplomatische Erkrankung weichen muß, wenngleich mit ungeahnten Folgen.
Neben den bewährten Figuren der Familie verkörpern die Ensemblemitglieder Alison Rippier, Harald Uhrig, Steffen Schwarz, Thomas G. Hartmann und Thomas Rausch auch wieder alle weiteren Rollen von den Nachbarinnen bis zum Firmenchef - denn ja, Sie können nun auch miterleben, wie Babba Hesselbach vom Prokuristen zum Inhaber seiner "sehr bedeutenden Firma" wird.
Eine Eigenproduktion des Stalburg Theaters
Regie
Buch: Wolf Schmidt
Bühne/Licht: Esther Voigt, Herbert Huber
Produktionsleitung: Herbert Huber