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Foto: SPERRMÜLL

SPERRMÜLL

Das Stück zur Wirtschaftskrise von Michael Herl. Mit Nenad Smigoc

Aktienhandel ist doch nichts anders als das Geifern nach dem Besitz des andern. Mein Opa Karl hat ja immer gesagt „Klaus“, hat er gesagt, „Klaus, Spekulationsgewinne sind schlechtes Geld. Und mit schlechtem Geld wirste nicht glücklich. Das ist Geld, da klebt Scheiße dran. Irgendwann kriegste das vom Schicksal um die Ohren gehauen“. Ich hab mir das gemerkt. Hab mich dran gehalten. Mein ganzes Leben lang.

Klaus Kolleschke ist ein Müllwerker der etwas anderen Art. Am liebsten würde er seinen Job rund um die Uhr ausüben. Außerdem träumt er davon, einmal in Rom zu räumen, in Athen und besonders in Paris, wo all die schönen Frauen wohnen und die Sperrmüllhaufen womöglich nach Chanel No. 5 duften.

So schafft er sich tagtäglich seine eigene Realität und entdeckt in jedem Haufen Sperrmüll einen eigenen kleinen Kosmos voller Musik, voller Farben und voller lustiger und auch trauriger Begebenheiten."Jeder Haufen hat einen Charakter", weiß Klaus Kolleschke. So beginnen Dinge zu leben, Sachen beginnen zu erzählen und Gegenstände beginnen zu plaudern. Insbesonders wird er immer wieder an seinen Opa erinnert. Und begibt sich nach und nach auf eine spannende Reise in die eigene Vergangenheit.

Klaus Kolleschke erspinnt sie so sein eigenes Erklärungsmodell des heutigen Geschehens in der globalisierten Welt. Wie es zur Rezession kommen konnte? Warum die Pleite von Lehman Brothers vollkommen logisch vorhersehbar war? Warum Politiker nichts dagegen unternehmen können und wollen? Kolleschke weiß es. Und sagt es. Sinnierend und träumend vor seinem Haufen Sperrmüll.

Eine Eigenproduktion des Stalburg Theaters

Bühnenbild: Herbert Huber

Produktionsleitung: Petra Gismann

Eine Produktion des Stalburg Theaters Frankfurt