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Foto: GUERILLA-Stoffel: Herl. Er liest.

GUERILLA-Stoffel: Herl. Er liest.

Im Garten der Gaststätte "Zur Stalburg"

Er hört es nicht gerne, aber was soll man machen. Es ist nun mal, wie es ist. Denn er ist nun mal, was er ist: Michael Herl, der heimliche Vater der Deutschen Einheit. Am Abend des 9. November 1989 noch lag er auf dem Sofa und guckte Fernsehen, und als der Fall der Berliner Mauer verkündet wurde, soll er laut Aussage seines damaligen Mitbewohners Diebold M. geraunt haben: "Ach Du Scheiße". Konsequenterweise war er dann der einzige bundesdeutsche Journalist, der nicht nach Berlin fuhr, sich das Spektakel anzusehen. Gleichwohl ließ er schon kurze Zeit später entgegen dem Rat seines damaligen Freundes Oskar L. zusammenwachsen, was zusammengehört (O-Ton Herl). Dann brachte er noch Landschaften zum Blühen – um nach getanem Werk zu verkünden: "Da habt Ihr den Salat".

Doch all das ist Geschichte. Dennoch gibt es natürlich keinen Geeigneteren, uns am Tag der Deutschen Einheit etwas vorzulesen. Wir baten ihn darum, er lehnte ab und wird es nun tun. Zu hören sein wird eine bisher unveröffentlichte Auswahl seiner in der Frankfurter Rundschau veröffentlichten Kolumnen, die langweiligerweise alle mit "Eigentlich" beginnen. Aber was soll man machen.

Foto: Sahra W.