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BILD über die Frankfurt-Premiere von "Der Herr Karl"

"Der Herr Karl" in der Stalburg – Ein Wiener Blockwart erzählt

Dr. Josef Becker, Donnerstag, 19. November 2009

Grässlicher Typ. Scheinbar Gemütsmensch. Voll böser Abgründe. Einer der immer oben schwimmt. Mitläufer. Blockwart. Fieses Schwein. Ehemals Weiberheld. Ließ sich von Frauen aushalten. Erst Sozialist, dann Nazi. Arbeitsscheuer Schwätzer. "Der Herr Karl" erzählt seine Geschichte. Helmut Qualtinger hatte sich das entlarvende Bild des ganz gewöhnlichen Wieners auf den Leib geschrieben.

Matthias Scheuring verschärft in der Stalburg noch die Brisanz, indem er sie scheinbar verdeckt. Schon toll, wie er mit leiser sanfter Stimme die größten Ungeheuerlichkeiten ganz beiläufig vom Stapel lässt. Da bleibt einem das Lachen im Hals stecken. Das Publikum, begeistert, rast.

Schade nur: Es gibt eine Pause. Die verträgt es nicht. Wo das Ganze nur knapp über 1 Stunde dauern würde.

Angeblich geht Herr Karl der Chefin Zigaretten holen. Das würde der aber nie tun. Wär ja Arbeit. Und richtig gearbeitet hat er nie.

Wertung: GUT